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- Was ist Wachstumshormon (GH)?
- Warum werden GH-Spiegel gemessen?
- Diagnose von GH-Störungen
- Hyper-GH (Übermaß) → Akromegalie, Diabetes, Herzinsuffizienz
- Therapieüberwachung
- Sportmedizinische Untersuchungen
- Blutwerte zur Beurteilung des Wachstumshormons
- Laborverfahren zur Messung
- Interpretation der Ergebnisse
- Niedrige GH & IGF-1 → Hypo-GH
- Hohe GH & IGF-1 → Hyper-GH (Akromegalie)
- Normale Werte – Regelmäßige Kontrolle empfohlen bei Risikogruppen
- Behandlungsmöglichkeiten
- Praktische Tipps für Patienten
- Vor dem Test: Fasten nicht nötig, aber Ruhephase von mindestens 12 h empfohlen.
- Medikamenteneinnahme: Melden Sie alle Hormone oder Diuretika dem Labor – sie können die Werte beeinflussen.
- Ergebnisse verstehen: Bitten Sie Ihren Arzt um eine grafische Darstellung Ihrer Werte im Zeitverlauf.
- Fazit
- Förderung des linearen Wachstums bei Kindern und Jugendlichen
- Anregung der Proteinsynthese und Hemmung des Proteinabbaus
- Erhöhung der Lipolyse, wodurch Fettsäuren mobilisiert werden
- Steigerung der Glukoseproduktion (Glukoneogenese) im Lebergewebe
- Modulation von Enzymen, die den Zellstoffwechsel beeinflussen
- Wachstumshormon-Mangel (GHD)
- Acromegalie
- Gigantismus
- GH-Resistenz
- GH-Therapie bei Mangelzuständen: subkutane Injektionen von rekombinantem Growth Hormone, dosiert nach Körpergewicht oder IGF-1-Werten.
- Medikamentöse Therapie (z.B. Somatostatin-Analogien) zur Unterdrückung der GH-Ausschüttung bei Überproduktion.
- Chirurgische Entfernung von Hypophysenadenomen, falls notwendig.
- Strahlentherapie als ergänzende Maßnahme.
Parameter | Normalbereich (männlich) | Bemerkung |
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GH-Spiegel | <0,1 µg/L (Ruhewert) | Kurzfristig schwankend – häufig mit Stimulationstests kombiniert |
Insulin-ähnlicher Wachstumsfaktor-1 (IGF-1) | 150–400 ng/mL | Stabiler Marker des GH-Aktivitätsstatus |
IGF-Binding-Protein-3 (IGFBP-3) | 2,5–6,0 µg/mL | Ergänzt IGF-1 für bessere Aussagekraft |
Serum-Insulin | 70–140 µU/ml | Beeinflusst GH-Sekretion und -wirkung |
Glukose (Ruhig) | 70–99 mg/dl | Wichtig bei Akromegalie-Überwachung |
> Hinweis: Werte variieren mit Alter, Geschlecht, Tageszeit und körperlicher Aktivität. Standardisiert werden oft „Stimulationstests" (Insulin-Toleranztest, GHRP-2) verwendet.
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Verfahren | Vorteile | Nachteile |
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ELISA (Enzyme-Linked Immunosorbent Assay) | Hochsensitivität, einfach zu skalieren | Kreuzreaktivität bei ähnlichen Proteinen möglich |
Radioimmunoassay (RIA) | Sehr genau, lange Tradition | Radioaktive Substanzen – höhere Kosten |
Massenspektrometrie | Ultra-präzise, Identifizierung von Isoformen | Hochkomplex und teuer |
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- Erwachsene: Müdigkeit, Fettzunahme, Osteoporose
Störung | Therapie |
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Hypo-GH | Recombinant GH-Injektionen (z.B. Somatropin) |
Hyper-GH | Medikamentöse Hemmung (Somatostatin-Analogien), Chirurgie, Strahlentherapie |
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Growth Hormone (GH), auch bekannt als Somatotropin, ist ein Hormon, das von der Hypophyse produziert wird und eine zentrale Rolle bei Wachstum, Stoffwechsel und Zellreparatur spielt. Es wirkt systemisch und lokal, indem es die Produktion von Insulin-like Growth Factor 1 (IGF-1) in Leber und Gewebe anregt. IGF-1 vermittelt viele der Wachstumswirkungen von GH, wie zum Beispiel die Proliferation von Muskel- und Knochenzellen sowie die Umwandlung von Fettsäuren zu Energie.
GH – Auf einen Blick
Der menschliche Körper produziert täglich etwa 20 bis 30 Milligramm Growth Hormone, wobei die Konzentrationen im Blut im frühen Morgenhöchstwert liegen. Die Regulation erfolgt durch ein komplexes System aus Hypothalamus, Hypophyse und Feedbackmechanismen: Das hypothalamische GHRH (Growth Hormone Releasing Hormone) stimuliert die Ausschüttung von GH, während Somatostatin die Freisetzung hemmt. Zusätzlich wirken negative Rückkopplungen durch IGF-1 auf das Hypothalamus-Hypophysen-System.
Die wichtigsten physiologischen Funktionen von GH umfassen:
Ein Ungleichgewicht des Growth Hormones kann zu verschiedenen Erkrankungen führen. Zu den häufigsten gehören:
- Bei Erwachsenen: Gewichtsveränderungen (zunehmende Fettmasse), verminderte Muskelmasse, Müdigkeit, schlechte Knochendichte und Herz-Kreislauf-Probleme.
- Symptome: Vergrößerung der Hände, Füße und Gesichtszüge; Kieferwachstum; Gelenkschmerzen; Hautverdickung; Hyperhidrose (übermäßiges Schwitzen); sowie sekundäre Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Bluthochdruck.
- Resultiert in extremem Wachstum, oft mit Proportionenveränderungen und psychischen Problemen.
- Symptome ähneln denen eines milden GHD: geringes Wachstum, niedrige Muskelmasse und erhöhter Fettanteil.
Diagnose und Behandlung
Zur Diagnose werden Bluttests für GH und IGF-1 sowie Bildgebung der Hypophyse (MRI) eingesetzt. Therapieansätze umfassen:
Eine unkontrollierte GH-Überproduktion erhöht das Risiko für metabolische Syndrome, Herzinsuffizienz und bestimmte Krebsarten. Bei Mangelzuständen kann die Lebensqualität durch psychische Belastungen, muskuläre Schwäche und Knochendichteverluste beeinträchtigt werden. Regelmäßige ärztliche Kontrolle, Anpassung der Therapie und multidisziplinäre Betreuung sind entscheidend, um Komplikationen vorzubeugen.
Insgesamt spielt Growth Hormone eine Schlüsselrolle im menschlichen Körper. Ein ausgewogenes Verhältnis ist notwendig für gesundes Wachstum, Stoffwechselregulation und die Aufrechterhaltung von Muskel- und Knochengesundheit. Bei Verdacht auf Störungen sollte frühzeitig ärztlicher Rat eingeholt werden, um die bestmögliche Behandlung sicherzustellen.